Hitzemythen - was wirklich hilft

Im Sommer kursieren viele vermeintlich hilfreiche Tipps gegen Hitze. Doch nicht alle stimmen – manche können sogar schaden. Wir räumen mit den häufigsten 7 Irrtümern auf.

 

Mythos 1: Weniger trinken = weniger schwitzen
Falsch. Wer bei Hitze zu wenig trinkt, riskiert Dehydrierung, Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Schwitzen ist ein natürlicher Kühlmechanismus des Körpers. Wichtig ist, regelmäßig – am besten stündlich – Wasser oder ungesüßte Tees zu trinken. Eiskalte Getränke sind keine gute Wahl: Sie belasten den Magen und führen oft zum gegenteiligen Effekt – der Körper heizt nach.


Mythos 2: Scharfes Essen und warme Duschen machen alles schlimmer
Im Gegenteil: Scharfe Speisen regen zwar kurzfristig das Schwitzen an, fördern aber auch die Abkühlung. Lauwarme Duschen helfen besser als kalte, weil sie den Körper weniger belasten und der kühlende Effekt länger anhält. Auch regelmäßige Saunagänge können die Hitzeresistenz verbessern – mit vorsichtiger Abkühlung danach.


Mythos 3: Mittags ist es am heißesten
Die höchste Sonneneinstrahlung ist meist zwischen 11 und 15 Uhr – die höchsten Temperaturen treten aber oft erst zwischen 16 und 18 Uhr auf. Gebäude, Straßen und Böden speichern Wärme und geben sie zeitversetzt wieder ab. Wer kann, sollte während dieser Zeit im Schatten oder in kühlen Räumen bleiben.


Mythos 4: Sport und Sommer – das passt nicht
Sport ist auch bei Hitze erlaubt – wenn er angepasst wird. Frühe Morgen- oder späte Abendstunden eignen sich am besten. Bewegung stärkt das Herz-Kreislauf-System und hilft dem Körper, mit Belastung durch Hitze besser umzugehen.


Mythos 5: Fenster tagsüber offen lassen
Bei großer Hitze gilt: Fenster tagsüber geschlossen halten, besonders auf der Sonnenseite. Auch gekippte Fenster lassen warme Luft herein. Erst nach Sonnenuntergang gründlich lüften und für Durchzug sorgen – idealerweise mit Ventilator-Unterstützung. Feuchte Tücher sollten nur nachts oder frühmorgens zum Kühlen genutzt werden, da zu hohe Luftfeuchtigkeit das Schwitzen erschwert.


Mythos 6: Ventilatoren kühlen Räume
Ein Ventilator senkt nicht die Raumtemperatur – er sorgt nur für Verdunstungskälte auf der Haut. Wer tatsächlich kühlen will, kann mit feuchten Tüchern oder Eiswasser vor dem Ventilator nachhelfen. Wichtig: Regelmäßig lüften, sonst steigt die Luftfeuchtigkeit und es droht Schimmel.


Mythos 7: Im Schatten braucht man keine Sonnencreme – und helle Kleidung schützt besser
Selbst im Schatten oder bei Wolken gelangen UV-Strahlen an die Haut – über Reflexionen oder durch Gewebe. Helle, leichte Kleidung lässt zudem oft viel Strahlung durch. Besseren Schutz bieten dichte, idealerweise dunkle Stoffe mit UV-Schutzfunktion. Auch im Schatten ist Sonnencreme also sinnvoll – besonders bei empfindlicher Haut oder längeren Aufenthalten im Freien.