Geschichte zum Anfassen: Ausstellung von Norbert Grimbach in der Glasgalerie eröffnet

Überall in Dormagen finden sich archäologische Fundplätze aus allen Epochen – von der Vorgeschichte bis in die Neuzeit. Wie reich die Dormagener Geschichte tatsächlich ist, zeigt jetzt eine neue Ausstellung des Historikers Norbert Grimbach im Kulturhaus im Rahmen des städtischen Jubiläumsjahres. Am Montag, 3. November, hat der Vorsitzende des Kulturausschusses, Joachim Fischer, sie offiziell in der Glasgalerie eröffnet. Insgesamt erwarten die Besucherinnen und Besucher 45 reich bebilderte Ausstellungstafeln sowie Vitrinen mit Originalfunden. 

„Dormagen steht auf wahrhaft historischem Boden. Diese Ausstellung zeigt, wie viel Wissen hier vor Ort schlummert – und dass wir unser historisches Erbe selbstbewusst zeigen können“, sagte Fischer in seiner Begrüßungsansprache. Ein zentrales Anliegen des ehemaligen Lehrers Grimbach ist es, Wissen lebendig und didaktisch gut verständlich zu vermitteln. Denn: „Wissen um Geschichte schafft Identität und Gemeinschaft – und die Weitergabe unserer historischen Zeugnisse stärkt den Zusammenhalt“, betonte der Initiator der Ausstellung. Dormagen müsse sich mit seinen Funden nicht vor anderen Städten verstecken.

Beeindruckend ist nicht nur die Anzahl der Funde – sondern auch ihre Ästhetik. Sie demonstrieren die Kunstfertigkeit, mit der Menschen vor Jahrhunderten und Jahrtausenden Objekte hergestellt haben – oftmals mit überraschend einfachen Mitteln. Zudem präsentiert die Sammlung auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse. So deuten beispielsweise keltische Münzen und Fundstücke aus der Spätlatène-Zeit (ca. 120–15 v. Chr.) auf weitreichende Handelsnetze hin, die von Ubiern und anderen germanischen Gruppen genutzt wurden. Funde am Walhover Hof wiederum bestätigen einen nahtlosen Übergang von der spätrömischen Zeit in das frühe Mittelalter.

Im Rahmen der Eröffnung dankte Fischer sowohl Norbert Grimbach für seine umfassende Arbeit als auch dem Kulturbüro für die Organisation und Unterstützung. Besonderen Dank sprach er zudem den beiden Schenkern Holger von Grawert und Marinna Wipperführt aus, die der Stadt zur Ausstellungseröffnung eine Cornu-Fibel sowie eine von Grimbach restaurierte Amphore übergeben haben. Die Cornu-Fibel zeigt ein römisches Horn und gilt als herausragendes Exponat: Sie wurde bereits im Pariser Louvre präsentiert und stammt ursprünglich aus Dormagen. Holger von Grawert reiste für die Übergabe extra aus London an. Die Fibel erinnert zugleich an den ersten namentlich bekannten Musiker Dormagens, den römischen Hornisten C. Amandinius Verus, und gehört zu den bedeutendsten Funden dieser Art in der Stadt.

Bis zum 2. Dezember haben Geschichtsinteressierte noch die Möglichkeit, die spannende Ausstellung in der Glasgalerie des Kulturhauses zu entdecken. An allen Donnerstagen im November findet jeweils um 18 Uhr zudem eine öffentliche Führung unter der Leitung von Norbert Grimbach durch die Ausstellung statt. Eine Anmeldung beim Kulturbüro ist erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos.