Legendentafeln erklären Historie der ehemaligen Wronesgasse in Zons

Um an die historische Bedeutung der Wronesgasse in Zons zu erinnern, hat der Förderverein Denkmalschutz Stadt Zons e.V. mit finanzieller Unterstützung der Sparkasse Neuss drei Legendentafeln aufstellen lassen. Sie sind vor dem Juddeturm und zu beiden Seiten des früheren Mühlendurchgangs zu finden.

Bei Untersuchungen hat der Verein herausgefunden, dass es im 15. Jahrhundert einen öffentlichen Fußweg der Fronleichnamsprozession aus Richtung Juddeturm entlang der Burgmauern und einen Durchgang zur Mühle mit einem Tor („Portz“) gegeben hat. Auf Initiative des ehemaligen Vereinsvorsitzenden Hermann Kienle hat Dr. Thomas Schwabach als Ortshistoriker und Vereinsmitglied die geschichtlichen Hintergründe recherchiert. Er stellte fest, dass diese Gasse bis Mitte des 17. Jahrhunderts einmal jährlich an Fronleichnam zur Prozession genutzt wurde. Dieser historische Weg startete damals gegenüber der heutigen Museumstraße und verlief entlang der Burgmauern hinter den heutigen Häusern der Schloßstraße bis zum Juddeturm. Von dort aus führte er weiter über den „Marienplatz“ durch das frühere Mauertor bis zur Mühle. Erst mit dem Bau des früheren Franziskanerklosters 1654 bis 1658 auf dem Marienplatz verlor dieser Weg seine Bedeutung für die Prozession.    

Bei der umfangreichen Sanierung der Tiefgarage in den vergangenen Jahren fand man an der Ostseite der innerstädtischen Mauer, verdeckt unter starkem Pflanzenbewuchs, den ehemaligen zugemauerten Durchgang zur Mühle mit den rechten und linken Torlaibungen und der Torangel. Nachdem die ursprüngliche Idee des Fördervereins, den Mauerdurchgang zur Mühle wieder als öffentlichen Weg zu öffnen, aus verschiedenen Gründen nicht durchführbar war, wurde der historische Mauerbefund nach der Sanierung wiederhergestellt.

„Ich möchte mich herzlich bei Jürgen Waldeck und dem gesamten Förderverein für die tolle Initiative bedanken. Als Zonser freue ich mich besonders, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern dieses Stückchen Geschichte näherbringen können“, sagt Dr. Martin Brans, Technischer Beigeordneter der Stadt Dormagen.