Nachhaltigkeitspreis: Stadt Dormagen prämiert die insektenfreundlichsten Projekte

Unter dem Motto „Wir schaffen Lebensräume – Auch Du kannst was tun!" hat das Umweltteam der Stadt Dormagen für den diesjährigen Nachhaltigkeitspreis Personen, Vereine und Initiativen gesucht, die insektenfreundliche Projekte im Stadtgebiet umgesetzt haben. Die Gewinnerinnen und Gewinner sind jetzt geehrt worden.

Den ersten Platz belegte die Nachbarschaftsinitiative „Quirinushof und Räuberberge“ mit ihren generationsübergreifenden Projekten und Aktionen zum Insektenschutz. Im Sommer 2020 übernahm die Initiative die Patenschaft und Pflege des Spielplatzes „Räuberberge“. Es wurde mit den Verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Grünflächenamtes vereinbart, dass bis auf weiteres keine Schnitt- und Motorsensenarbeiten mehr erfolgen. Die erste Bilanz bei einem Treffen vor Ort mit beiden Parteien fiel positiv aus. Gleichzeitig wurde eine Brachfläche an der Straße zum Spielplatz zu einer insektenfreundlichen Blumenwiese aufgewertet. „Das Projekt hat uns besonders überzeugt, da nicht nur Lebensräume für die besonders bedrohten Wildbienen geschaffen wurden, es ist auch ein sehr soziales Projekt mit großem Lernfaktor“, erläutert Anke Tobies-Gerstenberg vom städtischen Umweltteam. 

Das Walddorf Straberg erhält für seine naturnahen und insektenfreundlichen Gesamtaktionen der Walddorfgemeinschaft den zweiten Platz im Wettbewerb. Hierbei überzeugte die Vielfalt der Maßnahmen, die die Strabergerinnen und Straberger in ihrem Dorf initiiert haben. Neben verschiedenen Flächen, die als Wildblumenwiesen angelegt wurden, wurde auch ein Gemeinschaftsgarten initiiert.

Der dritte Platz ging an Christa und Otto Berendes. Sie haben ihren Garten umgestaltet, in dem sie aus einer zuvor ökologisch wenig bedeutsamen Rasenfläche einen naturnahen Staudengarten angelegt gepflanzt haben. „Dieser Privatgarten ist ein gutes Beispiel, wie Bürgerinnen und Bürger durch geschickte Gartenplanung, einen wichtigen Beitrag gegen das Insektensterben leisten können“, sagt Tobies-Gerstenberg.
Der Technische Beigeordnete Dr. Martin Brans ergänzt: „Ich bin immer wieder davon beeindruckt, wie vielfältig die Privatinitiative der Dormagenerinnen und Dormagener ist. Von Einzelpersonen über Schulinitiativen, von Nachbarschaften bis hin zu ganzen Dorfgemeinschaften: ausgesprochen interessante und phantasievolle Konzepte und erfolgreiche Realisierungen.“ 

Die Entscheidung über die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbs wurde von einer Expertenjury aus dem Umweltteam, der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein, der Biologischen Station, dem Naturschutzbund und drei Mitgliedern des Umweltausschusses getroffen. Es wurden Ideen gesucht, um neue Lebensräume für Nützlinge und Insekten zu schaffen. Die Siegerinnen und Sieger können sich über 1.150 Euro Preisgeld freuen, für die Zweitplatzierten gibt es 900 Euro, der dritte Platz erhält 250 Euro.

Für weitere 200 Euro erhielten die Kinder der Kindertagesstätte „Lernhaus“ und der Regenbogenschule Becherlupen, um Insekten gefahrlos beobachten zu können. Zudem gab es für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs einen Wildbienen-Nistkasten. Das Preisgeld von insgesamt 2.500 Euro hat die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH gesponsert. 

Der Nachhaltigkeitspreis wird seit 1983 alle zwei Jahre verliehen, die Ausschreibung erfolgte von November 2020 bis August 2021.