Die Stadt Dormagen reagiert auf die tiefgreifenden wirtschaftlichen Veränderungen in der Region und richtet zum 1. Januar eine neue Stabsstelle „Standorttransformation“ ein. Dormagen – ebenso wie das gesamte Rheinische Revier – befindet sich in einer Phase grundlegender Umbrüche. Die aktuellen Entwicklungen in der deutschen Industrie, die spürbaren Tendenzen zur Deindustrialisierung sowie die Transformation des Rheinischen Reviers stellen Städte und Kommunen vor erhebliche Herausforderungen. Auch der Chempark Dormagen, der den Standort seit mehr als 100 Jahren maßgeblich prägt, befindet sich in einem umfassenden Wandel. Insbesondere die Grundchemie ist – wie bundesweit – unter anderem durch hohe Energiepreise, unterschiedliche Umweltstandards und nicht vergleichbare Arbeitsbedingungen stark unter Druck geraten.
Um diesen Transformationsprozess aktiv zu begleiten, richtet die Stadt die Stabsstelle ein. Ziel ist es, die wirtschaftlichen Veränderungen strategisch zu steuern, frühzeitig Entwicklungen zu erkennen und gemeinsam mit Industrie, Wirtschaft und weiteren Akteuren Lösungen zu erarbeiten. „Die zentrale Aufgabe besteht darin, Synergien zu nutzen, Brücken zu bauen und die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Zukunft des Wirtschaftsstandortes Dormagen zu schaffen“, begründet Bürgermeister Erik Lierenfeld den Schritt.
Ein Schwerpunktthema der neuen Stabsstelle wird die Entwicklung des rund 27 Hektar großen Areals zwischen Innenstadt und Chempark sein. Dazu zählen unter anderem das Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik sowie große, bislang ungenutzte Flächen entlang des Schwarzen Weges. „In dieser verkehrsgünstigen und innenstadtnahen Lage – zwischen Köln und Düsseldorf – bietet sich die Chance, neue industrielle Entwicklungen anzustoßen, Transformationsprozesse zu unterstützen und den Wirtschaftsstandort Dormagen strategisch neu auszurichten“, betont Lierenfeld.
Die Stabsstelle „Standorttransformation“ wird künftig zentrale Ansprechpartnerin für die Begleitung dieser Prozesse sein. Sie bündelt bestehende Schnittstellen, koordiniert die Zusammenarbeit und unterstützt die städtischen Fachbereiche – insbesondere Wirtschaftsförderung und Stadtplanung – sowie den Bürgermeister bei der strategischen Ausrichtung. Zudem sollen innovative Kooperationsansätze mit der Industrie für die Entwicklung des Areals geprüft werden. Ziel ist es, bestehende Arbeitsplätze zu sichern, neue attraktive Arbeitsplätze zu schaffen und Dormagen langfristig als starken und zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort zu positionieren.
Personell wird die Stabsstelle mit zwei Teilzeitkräften besetzt und direkt beim Bürgermeister angesiedelt. „Mit Kathrin Friedrich übernimmt eine erfahrene Mitarbeiterin im Projektmanagement diese Aufgabe. Ergänzt wird das Team durch Jobst Wierich, der durch seine frühere Tätigkeit bei Currenta eng mit dem Chempark verbunden ist und sich als Aufsichtsratsvorsitzender der SWD bereits erfolgreich in die Wirtschaftsförderung eingebracht hat“, so Lierenfeld. „Ich freue mich, dass sich beide dazu bereiterklärt haben, diese wichtige Aufgabe zu übernehmen.“