„Immer wieder trotz ‚Nie wieder‘“ lautet der Titel einer Veranstaltung, die die Realschule Hackenbroich und der Integrationsrat primär für die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen dieser Bildungseinrichtung am Donnerstag, 28. September, um 13.30 Uhr im Rahmen der „Interkulturellen Woche“ organisieren. Thematischer Anlass ist der 30. Jahrestag des mörderischen Brandanschlages in Solingen Ende Mai 1993. Nach einem Impulsvortrag von Emma Brahm, einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld, werden Integrationsratsvorsitzender Mehmet Güneysu, Landesintegrationsratsvorsitzender NRW Tayfun Keltek, Schulleiter Alois Moritz und die Referentin miteinander und mit den Jugendlichen diskutieren.
Bei dem Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç in Solingen in der Nacht auf den 29. Mai 1993 starben fünf Frauen und Mädchen türkischer Abstammung: Gürsün İnce (27), Hatice Genç (18), Gülüstan Öztürk (12), Hülya Genç (9) und Saime Genç (4). 14 weitere Familienmitglieder erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen. Als Täter erwiesen sich vier männliche Jugendliche – zwischen 16 und 23 Jahre alt – aus der Nachbarschaft. Es war der bis zu diesem Zeitpunkt folgenschwerste rassistische Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik.
„Diese mörderische Tat darf nicht vergessen werden. Insbesondere gilt es, der jungen Generation immer wieder bewusst zu machen, wozu Intoleranz gegenüber ‚Fremden‘ führen kann und wie schnell sie in Xenophobie und Hass – nicht selten mit tragischen Folgen – mündet“, sagt Mehmet Güneysu, Vorsitzender des Integrationsrates.