90 Jahre Ehrenfriedhof: Stadt Dormagen erinnert an Opfer von Krieg und Gewalt

Bürgerinnen und Bürger, Schützen, Vertreter des VdK-Ortsverbandes, der Reservistenkameradschaft und der Kirche sowie der Stellvertretende Bürgermeister der Stadt Dormagen, René Schneider, haben am Montag, 2. August, den Opfern von Krieg und Gewalt gedacht und an die Entstehung des Ehrenfriedhofes an der Nettergasse vor 90 Jahren erinnert. 

„Was im 1. und 2. Weltkrieg blutige Realität war, droht uns auch heute, wenn wir für unsere demokratischen Werte nicht mehr einstehen und diese nicht mehr verteidigen“, sagte René Schneider in seiner Rede. „An vielen Orten in der Welt werden wieder Mauern errichtet. Wir müssen sehr wachsam sein, dass Menschen in unserem Land nicht wieder systematisch ausgegrenzt werden, wie es einst viele Jahre lang Realität war.“

Bei der öffentlichen Gedenkfeier legte René Schneider gemeinsam mit Erik Heinen vom VdK-Ortsverband Dormagen einen Kranz am Ehrenmal auf dem Friedhof nieder. Musikschullehrer Emanuel Dähn spielte auf der Trompete die Europahymne und das Lied „Blowing in the wind“ von Bob Dylan. Den Abschluss der Gedenkveranstaltung bildeten das gemeinsame ökumenische Gebet von Pfarrer Frank Picht und Diakon Klaus Roginger sowie ein abschließendes Musikstück von Emanuel Dähn.

Am 2. August 1931 wurde auf dem heutigen Ehrenfriedhof das Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Dormagen enthüllt. 90 Einwohnerinnen und Einwohner hatten ihr Leben verloren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Ehrenmal um die Ruhestätte von 275 Kriegsopfern erweitert. In der heutigen demokratischen Tradition ist der Ehrenfriedhof ein Symbol des Friedens im Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt geworden.