Corona-Pandemie: Dormagen und 34 weitere Kinderfreundliche Kommunen fordern, Kinderinteressen stärker in den Blick zu nehmen

35 (Ober-)Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus Städten und Gemeinden, die am Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ teilnehmen, darunter auch die Stadt Dormagen, fordern in einem „Kinderpolitischen Zwischenruf“ dazu auf, die Belange von Kindern und Jugendlichen sowie ihrer Familien in Zeiten der Corona-Pandemie verstärkt in den Blick zu nehmen. Das Kindeswohl habe bei der Planung der notwendigen Maßnahmen seitens des Bundes und der Länder viel zu selten im Fokus gestanden, betonten sie in ihrem Aufruf. Als Kinderfreundliche Kommune orientierten sich ihre Städte und Gemeinden an den Bedürfnissen und Rechten der Kinder. Das sollte Vorbild für alle Kommunen in Deutschland sein.

„Trotz der schwierigen Umstände in der Pandemie haben wir versucht, unsere Kinder und Jugendlichen immer bestmöglich durch die Krise zu begleiten und unterstützen. So haben wir die Sitzungen unseres Kinder- und Jugendparlaments per Videokonferenzen durchgeführt, digitale Sprechstunden für Kinder angeboten und nicht zuletzt ein umfangreiches Anti-Corona-Maßnahmenpaket angestoßen“, betont Bürgermeister Erik Lierenfeld.

Jugenddezernent und Erster Beigeordneter, Robert Krumbein, erläutert: „Damit wollen wir Kinder und Jugendliche in Form von speziellen lokalen Angeboten und Förderprogrammen unterstützen, die Auswirkungen durch die Corona-Pandemie abzumildern. Im gemeinsamen Austausch mit Schulen, Kitas und Jugendhilfeeinrichtungen haben wir viele Ideen gesammelt, die wir jetzt zielgerichtet zu Angeboten ausarbeiten.“ Ein wichtiger Baustein wird dabei die Schulsozialarbeit sein, die seit Jahresanfang an allen Schulen der Stadt etabliert ist.

Um den negativen Folgen der Pandemie begegnen zu können, fordern die unterzeichnenden Stadtoberhäupter, die Mittel des Corona-Aufhol-Pakets des Bundes längerfristig zur Verfügung zu stellen. Zudem brauche es Unterstützung für den qualitativen Ausbau der Kinderbetreuung, Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte in Bildungseinrichtungen zur psychosozialen Begleitung von Kindern und Jugendlichen, um die Belastungen auffangen zu können und den Ausbau entsprechender Anlaufstellen sowie mehr politische Partizipationsmöglichkeiten für junge Menschen. Dies könnten die Kommunen nicht allein tragen.