Mit einem VHS-Kurs für Hobby-Archäologen hat es begonnen: Unter Anleitung des bekannten Ausgräbers Dr. Gustav Müller vom Rheinischen Landesmuseum durften sich Laien damals selbst auf Spurensuche begeben und das römische Erbe in Nievenheim behutsam aus einem Acker wieder zutage fördern. „Heute wäre das so nicht mehr vorstellbar“, sagt Eberhard Kleinebudde, einer der Mitgründer des Geschichtsvereins Dormagen. Zusammen mit Hans-Willi Schmidt – ebenfalls einer der Gründungsväter – konnte er vom heutigen Vorsitzenden Reinhard Rehse bei einer kleinen Feierstunde zum 50-jährigen Bestehen des Vereins am Montag, 1. Dezember im „Römerkeller“ an St. Michael begrüßt werden. Der Ort war mit Bedacht ausgewählt, denn auch der Römerkeller ist einst bei Spatenforschungen durch die Hobby-Archäologen entdeckt worden.
Am 1. Dezember 1975 wurde der Geschichtsverein – erst noch unter Bezeichnung „Ortsgruppe Linker Niederrhein“ – ins Vereinsregister eingetragen. „Er ist damit so alt wie die Stadt Dormagen und hat viel zur Erforschung der Geschichte und Förderung des historischen Bewusstseins bei uns beigetragen“, sagte Bürgermeister Erik Lierenfeld bei dem Festakt. Vorsitzender Rehse ließ in seiner Ansprache die Publikationen des Geschichtsvereins kurz Revue passieren und dankte den Menschen, die den Verein über fünf Jahrzehnte mitgetragen haben – insbesondere den ehemaligen Vorsitzenden.
Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war die Anerkennung des römischen Reiterkastells in der Innenstadt als Bestandteil des UNESCO-Welterbes Niedergermanischer Limes im Jahr 2021. An der Erstellung der Welterbeausstellungen im Römerkeller und dem Historischen Rathaus wirkte der Verein tatkräftig mit. Zusammen mit der Unteren Denkmalbehörde und dem Stadtmarketing organisiert er seither auch die Römer-Führungen in Dormagen. „Unser Vereinsjubiläum wollen wir im nächsten Jahr noch einmal größer zusammen mit dem fünften Geburtstag des Welterbes feiern und das Veranstaltungsprogramm hierzu mitgestalten“, kündigte Rehse an.