Dormagenerinnen und Dormagener setzen erneut starkes Zeichen für Demokratie und Toleranz

Dormagen hat am gestrigen Donnerstag, 23. Mai, ein weiteres Zeichen für Demokratie und Menschenrechte gesetzt. Denn am 75. Geburtstag des Grundgesetzes versammelten sich rund 1.500 Dormagenerinnen und Dormagener auf dem Schützenplatz, um ihre Solidarität zu bekunden. Dies ist bereits die zweite Demonstration in diesem Jahr, zu der ein breites Bündnis aus der Stadtgesellschaft aufgerufen hatte. Unter dem Motto „75 Jahre Grundgesetz: Für den Schutz unserer Demokratie“ wurde eine Sternfahrt mit einem anschließenden bunten Programm auf dem Schützenplatz organisiert.

„Auch Monate nach der Solidaritätswelle im Januar ist der Zusammenhalt in Dormagen groß. Das zeigt einmal mehr, dass es sich nicht um eine kurze Euphorie handelt, sondern die Menschen unserer Stadt für Vielfalt und Zusammenhalt jederzeit einstehen“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld. „Wir haben erneut unmissverständlich klargemacht, dass es hier keinen Platz für Menschen gibt, die unsere Demokratie ablehnen. Ich danke allen, die sich unserem Aufruf angeschlossen haben und allen, die aktiv Beiträge vorbereitet haben.“

Auch dankte der Bürgermeister den mehr als 115 Vereinen und Institutionen, die die Veranstaltung unterstützt haben.

Während der rund zweistündigen Kundgebung gab es Auftritte von Schülergruppen, einer Theatergruppe, mehreren musikalischen Einlagen und Redebeiträgen. Zu Beginn der Veranstaltung wurde es jedoch ganz still, denn um 18 Uhr läuteten nicht nur die Kirchenglocken in Dormagen, zudem wurde auch die extra für den Anlass ausgeliehene Friedensglocke aus Chorweiler angeschlagen.

Es folgte eine Begrüßung durch den Veranstalter Jorgos Flambouraris. Die Moderation übernahm Erik Lierenfeld. Der erste musikalische Akt war ein Ensemble des Chorhauses Dormagen mit dem NGK-Chor. Zudem traten zwei Abgeordnete des Kinderparlaments, mehrere Schülerinnen und Schüler des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums (BvA), des Leibniz-Gymnasiums (LGD), des Norbert-Gymnasiums Knechtsteden (NGK) und der Bertha-von Suttner-Gesamtschule (BvS) sowie die erst neunjährige Marie für die Kinder- und Jugendorganisation „Die Falken“ ans Mikrofon, um verschiedene Beiträge vorzutragen. In drei Akten beschäftigte sich zudem Jochen Marsch vom Galerie-Theater Zons mit den Schülerinnen Enya und Jule mit dem Thema Demokratie. Zwischen den Redebeiträgen sorgte unter anderem Peter Pick für die musikalische Unterhaltung. Das Finale bestritt Archie Deneke mit den Kindern der Grundschule Straberg. Er sang als Udo Lindenberg mit dem Kinderchor „Wir ziehen in den Frieden“. Ein Gänsehautmoment für alle Teilnehmenden.

Einen besonderen Auftritt lieferten die slowenischen Gäste aus Duplek, die derzeit zu Besuch in Dormagen sind. Dormagen und Duplek unterhalten seit zwölf Jahren eine Städtefreundschaft. Mit einem traditionellen Folkloretanz und zwei Musikstücken traten die Slowenen auf der Bühne auf dem Schützenplatz auf. Dupleks Bürgermeister Mitja Horvat betonte dabei, wie wichtig Zusammenhalt und Demokratie über alle Landesgrenzen hinaus seien.

Auch Jorgos Flambouraris war sehr erfreut von der erneut großen Fürsprache aus der Bürgerschaft: „Die Dormagenerinnen und Dormagener haben gezeigt, dass ihnen das Grundgesetz und damit die Regeln und Normen unseres Zusammenlebens wichtig sind. Ich bin positiv überrascht, dass an einem Wochentag, an dem auch noch ein Relegationsspiel ausgetragen wird, so viele Leute den Weg zu uns gefunden haben. Das zeigt, wie wichtig ihnen das Thema Demokratie ist. Ebenso finde ich es gut, dass auch ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger – wie ich selbst – teilgenommen haben und würde mir wünschen, dass noch mehr mitmachen würden. Denn auch das ist Teil der Integration.“