Starke Partnerschaft: Erfolgreiches Arbeitstreffen zwischen Dormagen und Chipata

Mit vielen konkreten Ideen haben Dormagen und seine sambische Partnerstadt Chipata ihre Zusammenarbeit beim jüngsten Arbeitstreffen weiter vertieft. Vom 3. bis 8. September besuchte eine Delegation aus Chipata mit Stadtdirektor Donald Mwanza und Angela Kampinda, Koordinatorin des Aufforstungsprojekts, Dormagen. Anlass war ein gemeinsames Arbeitstreffen im Vorfeld der 6. Partnerschaftskonferenz zwischen Kommunen aus Deutschland und Subsahara-Afrika.

Ein besonderes Highlight war der „Abend der Begegnung“ am 3. September im Historischen Rathaus. Dort erhielten die Gäste einen lebendigen Einblick in das Leben in Chipata und die bisherige Partnerschaftsarbeit. Bürgermeister George Mwanza aus Chipata und Bürgermeister Erik Lierenfeld berichteten von ihren Eindrücken der ersten gegenseitigen Besuche. Besonders motivierend war der Rückblick auf den Einsatz des gespendeten Feuerwehrautos, mit dem bereits 98 Brände gelöscht werden konnten. Und auch die 50 gespendeten Laptops trugen dazu bei, die Digitalisierung der Stadtverwaltung in Chipata voranzutreiben. Städtische Dienstleistungen können jetzt auch mit dem Handy bezahlt werden.

Im Mittelpunkt des Treffens stand der intensive Austausch über Erfahrungen aus den vergangenen drei Jahren und die Planung kommender Projekte. Die Bilanz fiel beeindruckend aus: In Chipata konnten 10.000 neue Bäume gepflanzt und damit eine Fläche von 28 Fußballfeldern wiederaufgeforstet werden. Auch in Dormagen nahmen die Gäste aufgeforstete Flächen, etwa am Holzweg und im Tannenbusch, in den Blick und sprachen mit dem Förster des Regionalforstamts Niederrhein über Chancen und Herausforderungen. Dabei zeigte sich, dass beide Städte vor ähnlichen Problemen stehen – insbesondere die zunehmende Trockenheit macht den jungen Bäumen zu schaffen. 

Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens war der dringend benötigte Städteentwässerungsplan für Chipata. Ein solcher Plan soll künftig sicherstellen, dass Regen- und Abwasser umweltgerecht abgeleitet und Überschwemmungen und Schäden verringert werden. Im Austausch mit Fachkolleginnen und -kollegen der Stadtplanung, Stadtentwässerung und Klimaanpassung aus Dormagen wurden die notwendigen Schritte für solch einen Plan erörtert. Der Besuch von Regenrückhaltebecken und des Deichs zeigte zusätzlich, welche baulichen Maßnahmen sich aus dem Plan ergeben könnten.

Auch Austauschprogramme wurden intensiv besprochen. Besonders Angebote für Auszubildende und junge Fachkräfte wurden als Priorität identifiziert und mit Partnern wie dem Deutsch-Afrikanischen Jugendwerk diskutiert. Praktische Einblicke in das deutsche Ausbildungssystem erhielten die Gäste beim Besuch des „Tag der Ausbildung“ im CHEMPARK. Dort präsentierten Auszubildende ihre Lerninhalte. Die sambischen Gäste konnten z.B. mit einer VR-Brille das Schweißen üben.

Neben dem fachlichen Austausch erlebten die Gäste auch vielfältige sportliche und kulturelle Facetten Dormagens, etwa beim Schützenfest in Delrath, beim Netzwerktreffen „Dormagen Inside“ und bei einem Meisterschaftsspiel der Handballer des TSV Bayer Dormagen.  

Nach dem produktiven Arbeitstreffen reiste die Delegation von Dormagen und Chipata nach Gießen. Dort präsentierte sie auf der Partnerschaftskonferenz vom 8. bis 11. September 2025 die Partnerschaftsprojekte. Außerdem tauschten sie sich mit den anderen 47 kommunalen Partnerschaften aus 18 afrikanischen Ländern und Deutschland aus und knüpften wichtige Kontakte für kommende Projekte.

Abschließend richtet sich der Blick nach vorne: Um die Städtepartnerschaft weiter sichtbar und zugänglich zu machen, sind anlässlich des Unabhängigkeitstags Sambias am 24. Oktober ein Mitmach-Event für Kinder sowie ein Filmabend in der Stadtbibliothek geplant. Im Dezember wird zudem der Partnerschaftsverein gegründet. Weitere Informationen folgen.

„Wir haben mit diesem Arbeitstreffen einen wichtigen Grundstein für die zukünftige Zusammenarbeit gelegt. Nun gilt es, Förderungen und Umsetzungspartner für die Realisierung der Projekte zu gewinnen“, resümiert Lieselotte Heinz, Dormagens Koordinatorin der Städtepartnerschaft. „Wir nehmen viele wertvolle Erfahrungen für unsere Arbeit mit nach Chipata und möchten uns herzlich für die offene und freundliche Gastfreundschaft in Dormagen bedanken – wir haben uns wie zuhause gefühlt“, betonte Donald Kacha Mwanza.