Durch die immer größer werdende Versiegelung von Flächen nimmt das Insektensterben weiterhin zu. Deshalb gehen immer mehr Städte – wie auch Dormagen – dazu über, Grünflächen nicht radikal kurz zu schneiden. Ob an Fahrbahnrändern oder auf Ausgleichsflächen wachsen hohe Gräser und Wildblumen. Das dient dem Naturschutz, aber auch dem Geldbeutel. Denn aufgrund der Haushaltslage werden nur vornehmlich Maßnahmen durchgeführt, die für die Verkehrssicherheit erforderlich sind. Regelmäßige Pflegemaßnahmen sind weitestgehend zurückgestellt.
Dies bedeutet: In Grünanlagen wird die Pflege der Sträucher und Baumpflege um ein Drittel reduziert, zudem werden die Rasenflächen der Park- und Grünanlagen nicht mehr gemäht – bis auf die Bereiche an Einmündungen, Verkehrsinseln oder Grundstückszufahrten, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
Nicht betroffen hingegen sind die Außenanlagen der städtischen Kitas, Kindergärten und Schulen. Sie werden weiterhin regelmäßig gepflegt. Darüber hinaus werden zu besonderen Ereignissen – wie beispielsweise den Schützenfesten – unmittelbar vor dem Fest Rasen- und Grünschnittarbeiten durchgeführt, um ein gepflegtes Stadtbild zu präsentieren.
Durch die eingeschränkten Grünpflegearbeiten reduziert die Stadt Dormagen rund die Hälfte der Kosten im Vergleich zu den Vorjahren. Dies betrifft die Mäharbeiten und Rückschnitte im gesamten Stadtgebiet.
„Natürlich würden wir uns wünschen, dass wir diese Sparmaßnahmen nicht durchführen müssten. Aber die Haushaltslage lässt aktuell nichts Anderes zu“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld. „Durch diese Einschränkungen sparen wir mehr als 200.000 Euro ein. Das ist ein großer, finanzieller Unterschied, der die Stadtkasse und somit letztendlich auch die Bürgerinnen und Bürger entlastet. Und ganz nebenbei hat es auch noch einen positiven Effekt: Wir leisten einen Beitrag für unsere Umwelt.“
Anregungen und Beschwerden zu den Grünpflegearbeiten bittet die Stadt Dormagen über den Mängelmelder mitzuteilen. Der Mängelmelder ist eine Plattform, auf der die Bürgerinnen und Bürger einen Mangel, den sie in Dormagen entdeckt haben, unkompliziert melden können. Es gibt verschiedene Kategorien, wie beispielweise Grünflächen, Schäden an Straßen und Fußwegen sowie Beleuchtung. Ein Foto sollte möglichst immer beigefügt werden. Zudem gibt es eine Mängelmelder-App, die das Melden von Problemen noch einfacher macht.