Am 21. Oktober 2022 gründete die Stadt Dormagen auf Beschluss des Dormagener Stadtrates eine Städtepartnerschaft mit der afrikanischen Provinzhauptstadt Chipata in Sambia. Seitdem haben beide Städte mehrere Kooperationsprojekte angestoßen, um sich gegenseitig zu unterstützen.
Erste Fortschritte macht das gemeinsame Aufforstungsprojekt. Da Chipata verstärkt unter der Abholzung von Bäumen leidet, möchte Dormagen auch mithilfe von Fördermitteln die Stadt bei der Wiederaufforstung unterstützen. Dazu hat die Stadt Dormagen einen Projektantrag für 50.000 Euro bei der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) eingereicht. Angelehnt an die nächste Regenzeit in Sambia ab November dieses Jahres soll das Projekt im August beginnen.
Auch die Gründung einer Betreiberpartnerschaft im Bereich Wasserwirtschaft schreitet weiter voran. Ziel ist es, zwischen der Eastern Water and Sanitation Company in Chipata, der evd, den Technischen Betrieben und dem Ruhrverband Synergien zu schaffen, um beim Thema Wassermanagement voneinander profitieren und lernen zu können. Derzeit laufen zwischen allen Partnern Gespräche, wie die Zusammenarbeit konkret aussehen kann.
Große Potenziale sehen beide Kommunen auch in dem Fachkräftefonds für kommunale Partnerschaften weltweit, ein Förderinstrument der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der SKEW. Die Idee besteht darin, projektbasiert in Chipata eine lokale oder internationale Fachkraft einzusetzen. Eine Interessenbekundung wurde durch Dormagen und Chipata bereits eingereicht. Weltweit gibt es bereits mehr als 400 solcher kommunalen Partnerschaften, in denen Kooperationen zwischen Verwaltungen gelebt werden.
Schon zu Beginn der Städtepartnerschaft hatte zudem Dormagen der Stadt Chipata ein Löschfahrzeug der Feuerwehr sowie 50 Laptops aus der Verwaltung gespendet. Chipatas Bürgermeister George Mwanza berichtete vor Kurzem in einer Videokonferenz seinem Dormagener Amtskollegen, dass das Fahrzeug und die Geräte täglich im Einsatz seien und die Arbeit vor Ort deutlich erleichterten.
„Leider konnte ich noch nicht mit der Gründung eines Vereins für die Partnerschaft zwischen Chipata und Dormagen fortfahren. Ich bin aber sicher, dass wir dieses Jahr den Verein aus der Taufe heben werden“, erklärt Bürgermeister Erik Lierenfeld. Dem Verwaltungschef ist es wichtig, dass auch diese Partnerschaft von der Gesellschaft und nicht nur von der Verwaltung getragen wird. „Die Projekte sind genauso vielversprechend wie die Partnerschaft an sich – das gilt es auch mit ehrenamtlichem Engagement zu untermauern“, so Lierenfeld abschließend.